Alle Gefühle wollen gelebt werden

Ein ganz wichtiger Teil meines Selbstheilungs-Prozesses war es, in meine Liebe zu kommen. Die Liebe zu mir, zu meiner Vergangenheit und allem, was darin geschah und zu allen Menschen, die mir darin begegneten. Verbitterung lag viel zu lange darüber und vermieste mir mein schönes Leben.

Nachdem diese leuchtende Liebeskraft freigesetzt war, wollte ich nur noch in Liebe sein. Es war wie eine Sucht, denn es fühlte sich so schön warm an, sanft, weich und geborgen. Die Liebe umhüllte mich und ich wollte sie nicht wieder hergeben. Das funktionierte auch sehr gut in meiner kleinen Höhle, mit meinen Meditationen und im Eins-Sein mit mir selbst. Doch so bald ich meinen geschützten Raum verließ, schmetterten mich die anderen Energien nieder. Sie waren oft voll von Unverständnis, von Neid und Eifersucht, von Angst, von Sehnsüchten, von Distanz und Kälte – natürlich in unterschiedlichen Farben und Facetten und unterschiedlicher Tiefe. Ich spüre Energien jeglicher Art sehr stark, sie sind mein Arbeitsmittel für mein Sein als Masseurin und Coach, denn meine Liebesenergie hat mich ganz weit gemacht. Was ein Segen ist, war aber oft eine Qual für mich. Denn diese vielen negativen Energien auszuhalten, hat mich geschwächt.

Wie konnte das geschehen? Ich sage es Euch. Ich bin eine Falle getappt. Mit der großen Wunschvorstellung, alles in Liebe lösen zu können, brachte ich mich selbst in meiner Familie in viele Konflikt-Situationen, denn selbst diese Menschen hatten das strahlende Licht der Liebe noch nicht in der Form gefunden, wie ich. So stritten wir, obwohl ich doch Liebe sein wollte. Ich war am Boden zerstört und da brach sie aus mir heraus.

Die Wut.

Ich hatte es satt, dass auf mir herumgetrampelt wurde – Nebenbei bemerkt, hatte das niemand beabsichtigt. Die Menschen in meinem Umfeld waren einfach nur sie selbst, wie schon immer. Es war meine Erwartungshaltung, die mich in diese Situation gebracht hatte. – Doch damit war nun Schluss. Ich erhob mein Schutzschild und zog meine Grenze. Ich hatte mich verloren in meiner Partnerschaft, in meinen Kindern, in meinen Eltern. Ich wollte wieder gefallen, alles in Liebe lösen. Dabei ging mir ein Licht auf.

Bei einer meiner Ausbildungskurse für die Masseurin lag der Fokus auf der Gefühlsarbeit. Dort habe ich an mir selbst erfahren, dass alle Gefühle gelebt werden möchten: Angst, Liebe, Wut, Freude und Scham sind hier als Kerngefühle zu nennen. Das schöne war bei diesem Seminar, dass ich gelernt hatte, dass Wut und Angst nicht negativ sein müssen. Sie haben wundervolle Funktionen und so spürte ich die Klarheit der Wut, in die ich nun gekommen war. Es ist die Scham, die uns die meiste Zeit davon abhält, authentisch zu sein und zu zeigen, was wir empfinden oder auch auszusprechen, was wir denken. Es könnte peinlich sein oder unangenehm. Aber das hilft uns nicht. Für ein Leben in Kraft, Liebe und Leichtigkeit müssen wir für unsere eigenen Bedürfnisse und unser eigenes Wohlbefinden einstehen. Kommt in Eure Selbstverantwortung. Der Schaden, der angerichtet wird, wenn ihr es nicht tut, ist oft größer, als der temporäre Konflikt, den Ihr vielleicht heraufbeschwört.

Mein Freund musste diesen Veränderungsprozess von mir also voll mit durchleben, und sagte einmal zu mir: „Ich möchte meine alte Yvonne wieder haben.“ Das war süß, aber den Gefallen konnte ich ihm nicht machen. Er hat heute eine Yvonne, die wieder ein Stück gewachsen ist. Und was mit meiner Liebe passierte? Sie ist immer noch da und leuchtet in mir, aber sie weiß jetzt auch, dass Angst, Wut und Scham ebenfalls einen Platz haben neben ihr und der Freude.

Wenn Ihr über Eure wahren Gefühle sprechen möchtet und dazu einen geschützten Raum sucht, dann kommt gerne auf mich zu. Ich kann Euch diesen Raum bieten.

Coaching

 

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