3-Jahres-Rhythmus

Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückschaue, kann ich ein Muster erkennen. Ob Partnerschaft oder Job oder Freundschaften … sozusagen jegliche Art von Beziehung hatte meistens einen Drei-Jahres-Rhythmus. Ihr kennt sicher den Spruch „Das verflixte siebte Jahr.“ Ich war eben immer etwas schneller und auch Rüdiger Dahlke hörte ich in einem Interview sagen, dass es heute keine sieben Jahre mehr dauert, bis Beziehungen ins Schwanken geraten können.

Im Großen und Ganzen lief das bei mir immer so ab: Das erste Jahr war immer faszinierend für mich. Ich war begeistert von dem Neuen, ich war offen, motiviert, ich lernte, ich wollte mehr davon.

Im zweite Jahr festigte sich alles. Ich hatte meine Aufgaben verstanden und beherrschte sie, die Routine setzte ein. Für die Partnerschaft hieß das: Ich kannte meinen Partner nun gut und damit auch seine Schwächen und seine Grenzen. Ich hätte jetzt auch schreiben können, dass ich seine Stärken kennengelernt hatte. Doch mein Fokus lag tatsächlich mehr auf den Schwächen. Und wenn ich es ganz genau betrachte, waren die Partnerschaften aus einem sogenannten Mangel heraus entstanden. Ich war immer sicher, der neue Partner macht mich nun glücklich. Über Partnerschaften aus Mangel werde ich noch einen Blog-Beitrag schreiben.

Im dritten Jahr setzte nun also die Langeweile bei mir ein. Alles war bekannt, die Spannung war verflogen, es plätscherte so dahin. Nun begann meine Optimierungsphase, oder einfach gesagt, ich habe versucht, meinen Partner zu verändern, meinen Chef zu verändern, meine Kollegen zu verändern … und … natürlich bin ich damit immer gescheitert.

Auch meine Versuche, mich mit Hobbies und Vereinsaktivitäten abzulenken, machten die Tristesse nicht besser.

Das Ergebnis war Frustration meinerseits. Und da ich keine Besserung in Aussicht hatte, kam für mich nur die Trennung in Frage. Ich begab mich auf Jobsuche oder beendete meine Beziehung. Das ist grundsätzlich kein ungewöhnliches Verhalten für uns Menschen, denn wir kennen nur zwei Lösungen: Angriff oder Flucht. Da mein vermeintlicher Angriff – nämlich die Optimierung – nicht fruchtete, blieb mir nur noch die Flucht.

Aber das gleiche Szenario wiederholte sich im neuen Job wieder oder mit dem neuen Partner, lediglich die Auslöser veränderten sich. Und von Zeit zu Zeit vollzog sich der beschriebene Ablauf auch über einen längeren Zeitraum als drei Jahre.

Wisst Ihr schon, wo mein Fehler lag? Ich suchte die Lösung immer im Außen, also beim Job oder meinem Partner oder der Freundin. Dabei lag die Antwort immer nur in mir.

Als ich nun wieder vor solch einer Entscheidung stand: gehen oder bleiben, entscheide ich mich heute immer fürs Bleiben. Ich nehme die Herausforderung an und habe damit eine ganz neue Wegrichtung eingeschlagen, nämlich die meines Wachstums. Wo früher gleich eine Trennung drohte, durchlaufe ich heute ein Tal, um danach wieder oben auf der Gipfelspitze zu stehen und mich großartig zu fühlen. Es folgt immer eine Hochphase, die mich nährt und stärkt für das nächste Tief, das trotzdem immer wieder kommen kann. Wenn ich mit meinem Partner oder einer Situation in der Arbeit oder im Freundeskreis oder mit meinem Eltern nicht einverstanden bin, dann schaue ich heute immer zu mir und frage mich, warum mich das stört.

Für meine Partnerschaft als Beispiel, wirkt sich das wie folgt aus: Mein Partner und ich lernen jedes Mal daraus. Wir wissen zunehmend, dass wir uns auf einander verlassen können. Eine Krise lässt uns nicht die Beziehung grundsätzlich in Frage stellen, sondern wir gehen in die Gespräche und Analyse und beleuchten unsere aktuelle Situation. Das möchte ich Euch aber gerne in einem anderen Blog-Beitrag erzählen, denn ich schätze diesen Prozess mittlerweile sehr. Mein Freund würde wahrscheinlich nicht sagen, dass er diese Zeit schätzt, aber er sieht auch den positiven Effekt dieser Gespräche.

Ihr hängt auch gerade durch? Egal ob im Job, in der Partnerschaft oder Ihr könnt es gar nicht so genau sagen, wo es hakt? Dann macht mit mir einen kostenlosen Gesprächstermin aus und wir schauen zusammen hin. Vielleicht kann ich Dir im Rahmen des Gesprächs schon den richtigen Impuls geben. Sonst stehe ich Dir gerne als Coach zur Seite.

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