nicht angepasst, aber frei und glücklich

Frieda mit mir beim Wäsche aufhängen. Frieda und Wäschekorb kann ich nicht gleichzeitig tragen. So bekommt Frieda eine neue Sinneserfahrung mit der frischen Wäsche auf ihren nackten Beinen. Glücklich strahlt sie mich an.

Heute morgen gab es Brötchen für mein Baby. Gesicht, Hände, Körper .. alles ist vollgeschmiert, aber sie strahlt. Um sich und ihre Umgebung ideal erkunden zu können, lasse ich sie gerne nackt durch die Wohnung robben, so hat sie die optimale Beweglichkeit und man kann es ihr förmlich ansehen, wie sie diese Freiheit genießt. Da geht natürlich auch mal was daneben. Egal, ich lasse es laufen und wische es einfach weg. Im Laufgitter fühlt sie sich nicht wohl. Und sind wir draußen unterwegs, bleibt Frieda nicht lange auf ihrer Decke. Ich möchte sie auch nicht in ihrem Forscherdrang einschränken. Ist sie dreckig, geht es am Ende des Tages in die Wanne und die Kleidung wird gewaschen.

Meine Große hat schon Mal dreckige Fingernägel, läuft am liebsten den ganzen Tag im Schlafanzug herum und möchte nicht immer ihre Haare gebürstet bekommen. Dafür ist sie noch ganz Kind mit ihren 6 Jahren, liebte unseren letzten Campingurlaub, dass sie sich dort frei bewegen konnte. Es macht mich immer wieder so glücklich, sie zu beobachten, wie sie spielt, tanzt, singt und sich Liedtexte ausdenkt, die sich zwar reimen, aber noch keinen Sinn ergeben. Sie kommt dieses Jahr in die Schule. Ich bin sehr gespannt, wie lange sie sich ihre Unbekümmertheit bewahren kann.

Ich laufe bei jedem Wetter barfuß. Nur im Winter schließe ich meine Füße wieder in ihre ungeliebte Enge der Schuhe ein. Ich trage bunte Kleidung, dann muss ich nicht so viel Zeit vor dem Kleiderschrank vergeuden, welches Top mit welcher Hose zusammen passt. Alle Teile sind bei mir kombinierbar. Zudem sind die Sachen weit und bequem. Da spüre ich ein paar Kilo hoch oder runter nicht. Ich habe immer die perfekte Figur 🙂

Wir leben in 40 Quadratmetern zu dritt und hier herrscht regelmäßig Chaos, denn jeder möchte seinen Raum und sich darin ausleben und ausprobieren. An der Unordnung könnte man sich stören, aber auch nur könnte 😉 Wir genießen lieber die schöne Zeit zusammen und in einer Gemeinschaftsaktion wird immer wieder klar Schiff gemacht. Überhaupt machen wir fast alles zusammen. ich nehme meine Kinder gerne überall mit hin, zum Babymassage-Kurs, in die Arbeit, auf Feste und Konzerte oder auch einfach zum Wäsche aufhängen (siehe Foto). Und nachts im gemeinsamen Schlafzimmer kuscheln wir uns aneinander.

Ich könnte noch weitere Beispiele aufführen, die unser Leben beschreiben. Und manchmal merke ich auch, dass sich die Menschen an mir stoßen. Meistens jedoch merke ich die Blicke gar nicht mehr, denn ich fühle mich wohl in meiner Haut und brauche die Bestätigung von außen nicht. Ich möchte einfach ich selbst sein können und das Recht hat ein jeder von uns. Jeder darf sich nach seinen Wünschen ausleben. Wer sich gerne den alten Traditionen und gesellschaftlichen Auflagen hingeben möchte, darf das gerne tun. Es geht doch nicht um richtig und falsch oder normal und alternativ. Auf einer unserer Kinder-CDs gibt es ein Lied: „Ich bin ich und Du bist Du.“ Warum immer bewerten?

Meine kleine Frieda ist heute ein besonders dreckiger Spatz, da sie mit in Papas Auto beim Aussaugen dabei sein wollte. Das ist kein Familienwagen sondern ein Arbeitswagen und dementsprechend sieht er auch aus. Frieda grabbelt auf der Ladefläche herum. Ihr Body ist mittlerweile grau. Unsere Blicke treffen sich und ihre blauen Augen strahlen mich an. Da weiß ich wieder, alles ist richtig, so lange wir glücklich sind.

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